Morzine, Frankreich – Die Rallye Mont Blanc, der sechste Lauf des ADAC Opel Electric Rally Cups 2024, forderte die Teams erneut heraus und bot spektakuläre Action in den französischen Alpen. Die Veranstaltung begann am Freitagmorgen um 8 Uhr und endete am Samstag um 14 Uhr, mit insgesamt neun Wertungsprüfungen über 150 Kilometer auf anspruchsvollen Strecken über die traumhaftesten Pässe rund um den Skiort.
Während der Shakedown am Donnerstag noch bei Regen stattfand, wurden die eigentlichen Renntage von strahlendem Sonnenschein und bestem Wetter begleitet. Unter den Teilnehmern des Hauptfeldes mit Verbrennungsmotoren stach insbesondere ein Name hervor: Sébastien Loeb, der neunmalige Rallye-Weltmeister. Loeb ging im Alpine A110 Rallye GT+ an den Start und holte sich am Ende den Gesamtsieg, was für zusätzliche Begeisterung bei den Fans sorgte.
Im Starterfeld mit elf Opel Corsa Rally Electric im Cup musste sich das Infypower chargebyte e-Rally Team, bestehend aus dem Stammduo Johannes Wittenbeck und Beifahrer Maximilian Kugler, jedoch zunächst einer weiteren Herausforderung stellen. Beifahrer Kugler reiste bereits Montag mit einer Erkältung an, und auch Wittenbeck erwischte es am Donnerstag mit einer starken Erkältung. Trotz angeschlagener Gesundheit startete das Team in die Rallye. Die ersten kurzen Wertungsprüfungen Freitag früh verliefen zäh, und Wittenbeck und Kugler sammelten zunächst hintere Platzierungen. Doch im Laufe des Tages konnten sich die beiden nach vorn kämpfen und sicherten sich zwischenzeitlich den fünften Platz in der Gesamtwertung.
Eine besondere Herausforderung war die längste Wertungsprüfung im gesamten Kalender – und zugleich die längste in Wittenbecks Karriere: 28 Kilometer am Stück führten über die 1.500 Meter hohe Hochebene am Lac de Sommand. Wittenbeck zeigte sich besonders beeindruckt von der spektakulären WP 5 und 9: „Die mit Abstand beeindruckendste Wertungsprüfung war für uns über den Col de Joux Plane auf 1.700 Höhenmetern. Mit einem atemberaubenden Blick auf den Mont Blanc im Hintergrund.“ Hier verlief auch 2023 die 14. Etappe der Tour de France und endete im Rallye Ort Morzine.
Eben diese Prüfung war zugleich die letzte Wertungsprüfung der Rallye und somit wie üblich die Power Stage, auf der die ersten fünf Fahrer noch einmal zusätzliche Meisterschaftspunkte neben der Punkte der Gesamtwertung ergattern können. Hier ging es noch einmal richtig zur Sache: Mehrere Reifenschäden der Konkurrenten in den letzten Kurven führten zu zahlreichen Fahrzeugteilen auf der Strecke und sorgten für dramatische Szenen. Wittenbeck und Kugler verloren hier ihren fünften Gesamtplatz und rutschten auf den sechsten Platz ab, am Ende mit nur 1,3 Sekunden hinter den Fünftplatzierten und Meisterschaftsführenden Österreichern Luca Pröglhöf und Christina Ettel.
Dennoch konnten sich die beiden Deutschen mit einem fünften Platz auf der Power Stage ihren ersten Punkt in dieser Sonderwertung sichern – ein wichtiger Erfolg für das Team. Auch auf dem Podium wurde es zum Ende noch einmal richtig eng um den Gesamtsieg der Rallye. Es siegten die französischen Lokalmatadoren Chavanne Jérôme und Emilia Galleano mit nur 0,6 Sekunden Vorsprung vor dem deutschen Team Christian Lemke und Jan Bemmann. Die französischen Brüder Anthony und Adrien Rott komplettierten das Podium auf Platz drei.
Wittenbeck kommentierte die Leistung mit den Worten: „Wir haben nicht ganz den Schritt nach vorne gemacht, den ich mir erwartet habe, aber haben uns mit unserem angeschlagenen Gesundheitszustand gut durchgekämpft und wieder einmal viel Erfahrung mitgenommen. Aktuell müssen wir einfach noch an unserer Kurvengeschwindigkeit arbeiten. Die Linie und die Zusammenarbeit im Auto sind bereits sehr gut.“
Die nächste Rallye im Cup, die Rallye Coeur de France in Vendôme, findet vom 27. bis 29. September statt..